Eine Brustkrebsdiagnose ist schwer zu verarbeiten – und wenn man dann erfährt, dass es sich um ein Stadium 0 handelt, also ein sogenanntes duktales Carcinoma in situ (DCIS), sind viele unsicher, was als Nächstes kommt. Obwohl es sich um ein carcinoma in situ der Brust handelt – also einen Krebs, der nicht in umliegendes Gewebe eingedrungen ist – erfordert es dennoch Aufmerksamkeit und eine fundierte Entscheidung über die Behandlung.
Dieser Leitfaden erklärt, was DCIS ist, wie es diagnostiziert und behandelt wird, welche Symptome auftreten können und was Patientinnen hinsichtlich Überlebensrate und Rückfall erwarten können. Ob Sie selbst betroffen sind oder jemanden begleiten – fundiertes Wissen über Brustkrebs DCIS kann Ängste lindern und Sicherheit geben.
Was ist DCIS? Das duktale Carcinoma in situ verstehen
Viele Betroffene fragen sich: Was ist DCIS eigentlich genau? Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) ist eine frühe Form von Brustkrebs, bei der abnormale Zellen nur in den Milchgängen vorhanden sind. Da diese Zellen noch nicht in das umliegende Gewebe eingewachsen sind, handelt es sich um ein duktales Karzinom in situ, das dem Stadium 0 zugeordnet wird.
Als nicht-invasiver Brustkrebs stellt DCIS in der Regel keine unmittelbare Lebensgefahr dar. Allerdings kann es ohne Behandlung im Laufe der Zeit zu invasivem Krebs fortschreiten. Deshalb ist die frühzeitige Diagnose entscheidend.
DCIS wird in drei Schweregrade unterteilt:
- Niedriggradig: Zellen sind leicht verändert und wachsen langsam.
- Mittelgradig: Zellen zeigen mäßige Veränderungen.
- Hochgradig: Zellen sind stark verändert und aggressiv – man spricht dann von einem hochgradigen duktalen Carcinoma in situ, das ein höheres Risiko für Invasivität aufweist.
Die Klassifikation ist wichtig für die Therapieentscheidung und das Rückfallrisiko.
Symptome und Diagnose
Symptome bei duktalem Carcinoma in situ sind häufig sehr subtil oder gar nicht vorhanden. Die meisten Fälle werden durch Routine-Mammographien entdeckt. DCIS zeigt sich dabei oft durch Mikrokalzifikationen – kleine Kalziumablagerungen in den Milchgängen.
In seltenen Fällen können folgende Beschwerden auftreten:
- Ein Knoten in der Brust (ungewöhnlich bei DCIS)
- Blutiger oder klarer Ausfluss aus der Brustwarze
- Schmerzen im Brust- oder Brustwarzenbereich
- Hautrötungen oder -reizungen
Da kein tastbarer Knoten vorliegt, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig. Bei Verdacht kommen folgende Untersuchungen zum Einsatz:
- Diagnostische Mammographie
- Brustultraschall
- Biopsie zur Sicherung der Diagnose und Bestimmung des Schweregrads
Diese Schritte helfen, die genaue Art des duktalen Carcinoma in situ zu bestimmen und die optimale Therapie zu wählen.
DCIS Behandlungsmöglichkeiten
Die DCIS Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß, dem Zellgrad und den persönlichen Vorlieben. Ziel ist es, das abnormale Gewebe zu entfernen oder zu zerstören, bevor es invasiv wird. Die gängigen Optionen sind:
- Operation
- Brusterhaltende Operation (Lumpektomie): Entfernung des betroffenen Bereichs mit Sicherheitsrand
- Mastektomie: Entfernung der gesamten Brust, insbesondere bei großflächigem oder multifokalem DCIS
- Strahlentherapie
Wird nach einer Lumpektomie empfohlen, um das Risiko eines Rückfalls zu reduzieren - Hormontherapie
Bei hormonrezeptorpositivem DCIS kommen Medikamente wie Tamoxifen oder Aromatasehemmer zum Einsatz – besonders bei jüngeren Frauen oder erhöhtem Risiko
Die Behandlung des duktalen Carcinoma in situ hängt stark vom individuellen Fall ab. Bei rechtzeitiger Erkennung ist die Prognose jedoch sehr günstig.
Überlebensrate und Prognose
Das duktale Karzinom in situ hat eine sehr hohe Überlebensrate, da es sich um eine nicht-invasive Form von Brustkrebs handelt. Bei adäquater Therapie liegt die 10-Jahres-Überlebensrate bei nahezu 100 %.
Auch bei einem hochgradigen duktalen Carcinoma in situ ist die Prognose in der Regel gut, obwohl das Risiko eines Rückfalls etwas erhöht ist.
Wird DCIS nicht behandelt, kann es sich bei manchen Frauen zu invasivem Brustkrebs entwickeln – das Risiko ist jedoch individuell unterschiedlich.
Im Gegensatz zu invasiven Tumoren breitet sich das DCIS im Stadium 0 nicht auf Lymphknoten oder entfernte Organe aus, was den Verlauf deutlich positiver gestaltet.
Leben mit DCIS: Was jetzt?
Auch wenn es sich beim DCIS um ein Frühstadium handelt, ist der Umgang damit emotional belastend. Manche fühlen sich erleichtert, andere sind verunsichert – beide Reaktionen sind normal.
Wichtige Schritte nach der Diagnose:
- Langfristige Nachsorge: Regelmäßige Mammographien und Arzttermine bleiben unerlässlich
- Emotionale Unterstützung: Auch bei einem nicht-invasiven Brustkrebs kann psychologische Hilfe oder der Austausch mit anderen Betroffenen hilfreich sein
- Lebensstil: Gesunde Ernährung, Bewegung und Verzicht auf Alkohol können das Rückfallrisiko senken
- Information & Aufklärung: Fragen Sie nach Zweitmeinungen, operativen Optionen, Hormontherapie und gegebenenfalls Rekonstruktionen
Viele Frauen berichten in einem duktales Carcinoma in situ Erfahrungsbericht von ihrer Reise – diese Berichte helfen, Hoffnung und Orientierung zu geben.
Wissen schützt und stärkt
Das duktale Carcinoma in situ (DCIS) ist zwar ein Krebs im Frühstadium, verdient aber dieselbe Aufmerksamkeit wie fortgeschrittene Formen. Wer gut informiert ist, kann selbstbewusste Entscheidungen treffen.
Zusammenfassung:
- Symptome bei duktalem Carcinoma in situ sind oft nicht vorhanden – Früherkennung ist essenziell
- Die DCIS Behandlung ist in der Regel sehr erfolgreich
- Das carcinoma in situ der Brust bietet mit passender Therapie eine nahezu 100%ige Überlebenschance
Wer früh handelt, handelt richtig – für eine gesunde Zukunft mit Klarheit und Zuversicht.